Menschen haben die Fähigkeit, ihre Umwelt zu erfassen und sich Vorgehensweisen zu überlegen, wie sie eine Situation durch Handeln ihren Erfordernissen und Bedürfnissen entsprechend verändern können. Diese geistige Vorwegnahme einer Aktion (siehe auch Whitepaper „Planung“) funktioniert nur so gut, wie das Modell ist, auf dem die Vorstellung des Handelnden von seiner Umwelt und sich selbst beruht.

Bestimmte Rahmenbedingungen sind immer gegeben. Sie können kaum oder nur schwer geändert werden und sind oftmals komplexer Natur (siehe Whitepaper „Komplexität“). Unser Wirtschaftssystem ist vorgegeben. Gesetzliche Vorgaben regeln oftmals mehr, als ein einzelner Mensch erfassen kann. Wir können zwar Entscheidungen treffen, wie z.B. unseren Müll in die richtige Tonne zu werfen, um unseren Beitrag zur korrekten Abfallentsorgung zu leisten. An den Meeresströmungen in den Ozeanen wird das – kurzfristig betrachtet – nichts ändern. Zudem ist der Mensch ein soziales Wesen, auch wenn dies oftmals nicht mehr zu erkennen ist.

Wie sich andere Menschen verhalten oder wie sich das technisch Machbare entwickelt, liegt selten in unserem Einflussbereich. In Gegenteil: Wir sind der Einflussbereich von anderen Kräften.

Menschen kennen unterschiedliche Methoden, Entscheidungen zu treffen, abhängig von der Situation und der Tragweite. Wenn der Säbelzahntiger hinter Ihnen her ist, ist sicherlich keine fundierte Analyse der Gesamtsituation erforderlich – das ausgeschüttete Adrenalin entscheidet für Sie. Bei der Frage, welches Bauvorhaben Sie umsetzen möchten, sollten Sie jedoch verhindern, daß Ihr endokrines System die Regie führt.

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